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Na endlich, geht doch...




... wurde aber auch Zeit, dass auch ich hier eine Seite bekomme.

Das beste männliche, wohlbemerkt vierbeinige, Geschenk,

das "Mama" je bekommen hat :-))))) Sagt sie jedenfalls.

Hier nun die guten Vorsätze, nicht nur für`s neue Jahr:


Punkt 1.) Der Hund kommt nicht ins Bett


...dann lass ich den Frust eben an meinem Gummihuhn aus :-)))


Punkt 2.) Der Hund kommt nicht auf die Couch


...dann nehm ich eben die Couch von klein Laura :-))))


Punkt 3.) Der Hund bekommt nichts vom Tisch


DAS geht gar nicht!!!!  Dann hol ich`s mir einfach :-)))

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Die Geschichte eines unvergessenen Freundes


Mein Name ist Merlin, ja, Merlin, wie der Zauberer.       

Böse Zungen behaupten, ich wäre ein Bulli Rotti Mix. Ich kann euch beruhigen, ich kenne meine Eltern :-) Schweizer Sennenhund - Labrador. Ganz in echt!!! ;-)

Am 29. Januar 2004 habe ich das Licht der Welt erblickt, und es war nicht schön.

Ich bin auf einem alten Bauernhof geboren, der umgebaute Schweinestall diente als Wurfkiste, und als ich meine kleinen Äuglein öffnen konnte, wurde mir schnell klar, irgendwie läuft hier was schief.

Dieser Mann, der sich "Herrchen" nannte, holte eines Tages einen Eimer aus dem Schuppen, mischte so ein komisches Zeug zusammen, füllte den Eimer mit Wasser auf und kippte alles mit Schwung in den Schweinetrog. Ja, der Trog, den gab es noch im Stall. 

Ach soooo, Schweinetrog gleich Fütterungszeit. Das muss einem kleinen Welpen ja auch gesagt werden. Ich also ran an den Trog, aber bevor ich auch nur eine Zungenspitze riskieren  konnte, war schon alles weg. Das hat man nun davon, wenn man der Kleinste und Schwächste im Wurf ist. Einfach umgerannt haben mich die anderen, richtig gemein waren die zu mir. Vier Hündinnen, acht Welpen -  und ich. Wie soll so ein Knirps wie ich da groß und stark werden? Irgendwann dachte ich nur noch: Kämpfen Junge, kämpfen!!!!! Sonst gehst du hier unter.

Als ich etwa sechs Wochen alt war, kam dieser Mann in den Stall, sperrte die Hündinnen weg, und packte uns Welpen in eine Transportbox. Wir sollten das Haus kennen lernen. Gut geplant dachte ich, nur ein gut geprägter Welpe findet ein gutes zu Hause. Diesen Plan habe ich allerdings ohne diese Frau, die sich "Frauchen" nannte, gemacht. Es stellte sich schnell heraus, dass sie Hunde noch weniger mochte als ihr Mann. Sie scheuchte uns, sobald wir auch nur fünf Schritte tun wollten, mit dem Besen durch die Küche. 

Welpe gleich klein, Bächlein gleich groß, dann wurde der Besen auch schon mal erhoben. Passierte ein größeres "Geschäft", wurden wir unsanft zurück in unseren Verschlag gebracht. Aus der Traum vom Haus erkunden.

Meine Hundemama sah ich nur wenn ich trinken durfte, oder wenn es Futter gab. Meinen Vater kenne ich nur vom hören sagen, wer weiß wofür es gut war. Ein nicht ganz so freundlicher Kerl wie man sich erzählt. Man hörte ihn immer aus dem Nachbarstall bellen wenn jemand kam. Ging nicht nur mir durch Mark und Bein.

Streicheleinheiten kannte ich damals nicht, aber da war ganz tief in mir drin so ein Gefühl, das immer stärker wurde, und das ich vermisste ausleben zu dürfen.

Ich habe lange darüber nach gedacht, war es Hass, Wut oder Verzweiflung?

Nein, heute weiß ich was es war, es war LIEBE.

Liebe bekommen, Liebe geben, das war das, was ich wollte.

Jeden Abend, wenn ich auf dem Steinboden im Schweinestall lag und vor Hunger nicht in den Schlaf kam, dachte ich, bleib tapfer Junge, irgendwann kommen Menschen, die deinen tollen Karakter, den du dir trotz allem bewahrt hast, zu schätzen wissen.

Meine Gebete wurden erhört, am 01. April war es soweit.

Erst dachte ich, das kann nur ein Scherz sein, warum gucken die gerade mich so komisch an, und warum darf ich ins Haus? Ins Wohnzimmer, bis dato die absolute Tabuzone. Ich dachte nur immer wieder: schleimen Junge, schleimen. Ich zog wirklich alle Register um diese Leute zu beeindrucken. Ich habe keine Ahnung warum und woher ich das konnte, aber ich habe gedacht, das ist jetzt deine Chance hier raus zu kommen, nutze sie.

Jetzt war mir alles egal, ich krabbelte über die Füße dieser Frau, die sich später  "Mama" nannte, und kletterte mit meinen kleinen tapsigen Füßchen auf die Couch zu diesem Mann, der sich später "Papa" nannte. Ich schmiss mich auf den Rücken und schlabberte alles an was mir in die Quere kam. Ich dachte, gib alles Junge, gib alles. Und ich gab alles, mit Erfolg!

ICH DURFTE MIT!!!

Einen Koffer brauchte ich nicht packen, wäre eh nichts drin gewesen, außer vielleicht Erinnerungen an eine Zeit, die eher in einen Müllsack gepasst hätten.




Am 01. April 2004 begann mein Leben, mit 8 Wochen!!!



Diese Menschen, ab heute "Mama" und "Papa" genannt, packten mich also in so ein schwarzes viereckiges Ding mit Reifen, die ich vorher nur von der Schubkarre kannte. Da waren zwei Stühle drin, und eine Bank hinten. Ich durfte vorne sitzen :-) , bei Mama auf dem Schoß, mit einer weichen Decke unter dem Popo. Fühlte sich gut an!!!

Als sich dieses schwarze Ding bewegte, wurde mir ganz komisch, hatte schon ein bisschen Angst. Alles war neu für mich. Es wackelte und schaukelte, aber die Stimme, die da zu mir sprach, war so ruhig und lieb, dass ich mich einfach hin legte und ganz brav auf das wartete, was passierte. Frühstück hatte ich ja noch nicht bekommen, deshalb brauchte ich auch nicht zu spucken. Ich glaube, ich habe mich bei meiner ersten Fahrt ganz prima geschickt :-))

Ich denke, eine halbe Stunde sind wir gefahren, dann mussten wir aus steigen. War ganz froh wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Musste erst mal Pipi machen...

Wir sind dann in ein Haus gegangen, dort waren Treppen. Viele Treppen. Nicht nur drei, wie ich sie von zu Hause kannte, nein, sehr viele Treppen. Gott sei Dank musste ich sie nicht laufen, Mama sagte, er ist doch noch sooo klein:-)) Sie hat mich getragen!!!!!

Oben an gekommen war eine Türe, ich war ja sooo aufgeregt, was wohl dahinter war???   

Ich sollte es bald erfahren.

Die Tür ging auf und plötzlich stand da so ein großer, dicker brauner Hund vor mir. Ganz anders sah der aus als das, was ich bisher kannte. Dieser Hund kam mit seinem wuchtigen Schädel zu mir runter, stupste mich an, grunzte, und leckte mir quer durchs Gesicht. So doll, dass ich fast um fiel :-)) Sie schnupperte mich überall ab, vorne, hinten, oben, sogar unterm Bauch :-O

Mama und Papa haben sich dann zu mir auf die Erde gesetzt und mir Schützenhilfe gegeben, denn ich war schon etwas verwirrt von dieser überschwenglichen Begrüßung. Zumal da noch ein weitere Hund war. Klein, schwarz, frech, stellt euch vor, der hat geknurrt als ich zu ihm ging. Dieses Erlebnis mit dem kleinen schwarzen Hund hat sich wohl mehr in mein Hirn geprägt, als allen lieb war, aber dazu später mehr.

Ich bekam erst einmal etwas zu trinken und habe mir das Abendbrot mit dem dicken braunen Hund geteilt. Schnell begriff ich, dass sie Danah hieß :-)) Klug bin ich gewesen, habe mich von der ersten Minute an an ihr orientiert, schien sie doch Papas Liebling zu sein :-)))) Der kleine schwarze Hund, ich glaube sie hieß Laura, lief ständig knurrend um mich rum, sollte noch lustig werden, für mich wenigstens!!!

Geschlafen habe ich die erste Nacht, zum ersten Mal in meinem Leben, satt, tief und verdammt gut!!!! (Bei Mama im Arm) Sie ahnte damals noch nicht, dass das der größte Fehler ihres Lebens war.




(Die Frage war nämlich irgendwann: Wo schläft sie??? aber eins nach den anderen:-)))

Ich war so totmüde von den Erlebnissen des Tages, dass ich die ganze Nacht durch geschlafen habe.

Am nächsten Morgen sind wir alle erst mal Pipi machen gegangen. Die Mädels waren total aufgeregt, ich wusste gar nicht warum. Mama und Papa legten Lappen und Tücher in so Kisten, die man tragen konnte und Papa stellte sie vor die Türe. Danah erklärte mir dann, das seien "Koffer", denn wir wären ja schließlich nur im Urlaub hier.

Oh je, was sollte das bedeuten???

Danah stupste mich kamaradschaftlich an, und sagte, hey Kleiner, alles wird gut, wirst schon sehen!!! Wir steigen jetzt in dieses Auto und fahren endlich nach Hause!!!

Der kleine schwarze Hund knurrte immer noch und ich wartete geduldig auf der Treppe.




Papa legte die Koffer ins Auto, und wir drei sollten eigentlich hinter die Bank. Kofferraum nennt man das also, glaube ich zumindest.

Wenn da nicht dieser kleine schwarze Giftzahn gewesen wäre :-)) Mein Glück eigentlich, ich durfte wieder vorne sitzen...

Bei Mama auf dem Schoß, MEINE Danah im Rücken, da ging das alles schon besser, wusste ja schon in etwa was auf mich zu kommt. Nur war die Fahrt jetzt etwas länger, habe aber viel geschlafen, Aufregung macht ja sooo müde :-))) Habe auch nicht gespuckt!!! Trotz Frühstück :-)

Irgendwann hielt das Auto an, und ich war hell wach. Waren wir etwa da? In unserem zu Hause? Ich schaute mich neugierig um und dachte: Nein, das kann kein zu Hause sein. Riesiges weißes Haus, noch größere Glastüren, alles gekachelt wie im Schweinestall, nur sauberer, und es roch so komisch:-(((

Den Geruch kannte ich: Tierarzt!!!!

Die Angst war schnell verflogen, als ich merkte, wie die Mädels auf diesen Mann im grünen Dress reagierten. Sie freuten sich, ja, sprangen sogar an ihm hoch und schenkten Küsschen! Plötzlich drehte sich dieser Mann rum, kniete sich zu mir auf den Boden und sagte: oh je, was bist Du denn für ein kleiner Scheißer!!!

Er konnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen, dass ich ihn schnell vom Gegenteil überzeugen würde!!!, aber dazu später mehr.

Gründliche Untersuchung, Impfung und Wurmkur für alle drei, und schon waren wir fertig!!!

Und endlich gings ab auf die vorerst letzte große Fahrt: `gen Heimat!!!!

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Dort habe ich mich sehr schnell richtig gut eingelebt!!! Habe schnell allen gezeigt, wer hier der Chef ist. Nur bei Danah war ich immer sehr vorsichtig, denn sie war es, die mir ab und an mal einen auf die Mütze gegeben, und mich wieder auf den Boden der Tatsachen geholt hat :-)) Erziehung nennt mal das wohl!!!

Aber seht selbst :-))




man, ist das langweilig hier...




der Napf ist auch leer...




super, trockenes Brot vom Vortag, das kann ja lustig werden hier...

Irgendwie brauche ich jetzt eine Runde Aktion!!!!




hey, Danah, spielst Du mit mir???  

 

   


Looos, komm schon!!!!!

Ok Kleiner, und los geht`s :-)))












So du kleiner Stinker, jetzt ist aber Schluß :-)))




glücklich und zufrieden...




... und totmüde :-)))

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Meine Jugend verlief eigentlich in geregelten Bahnen, ja, das kann man wohl so sagen.

Welpenspielstunde, Grundkurs, Erziehungskurs mit Begleithundeprüfung, alles dabei. Wir waren immer viel unterwegs, haben andere Hunde kennen gelernt. Mit denen konnte man immer so schön toben :-)), ob Hündin oder Rüde, alles hat gepasst.

Wir haben so einen Aktivurlaub mit Hund gemacht. War in einer ganz tollen Hundeschule in der Nähe von Minden. Dort hatten wir zehn Tage non stop Programm, ich denke ich habe mich da ganz gut geschlagen:-))  Ziel dieser Aktion war der so genannte Hundeführerschein, auch Papa hat bestanden!!! Hat riesigen Spass gemacht. Ich habe mich zwar anfangs wie die Axt im Walde benommen, bald aber gemerkt, hoppala, es gibt ja auch Regeln im Leben :-)))








na endlich!!!! Blickkontakt, man, war Papa stolz!!!!!

War eine schweißtreibende Angelegenheit mit uns beiden, aber leider musste ich feststellen, Papa hatte den stärkeren Sturkopf :-(

Am Ende des Lehrgangs war ich richtig froh, dass wir alle wieder nach Hause fuhren, denn am liebsten sind wir mit meinem besten Kumpel Jack los gezogen. Ein toller Kerl sag ich euch. Er hat bei meiner Erziehung auch kräftig mit geholfen, hat mit Danah immer Tauziehen um mich gespielt. Nur der kleine schwarze Knurrhahn, der hat sich nie so um mich gekümmert. Hatte es wohl nicht so mit den Großen, hat lieber irgendwo nach Mäusen gebuddelt. Na ja, egal, hauptsache meine Danah war dabei.

Ich glaube das folgende Foto ist das Einzige wo Laura und ich gemeinsam zu sehen sind, ich war ja auch noch ganz ganz klein :-))




Danah war es auch, die mir das erste Mal gezeigt hat, das Wasser toll ist. Sollte bald meine ersten Schwimmversuche machen. Bis dato konnte ich mich immer noch drücken. Ich bin im Januar geboren, war also immer zu kalt zum schwimmen :-)))

Papa hat natürlich geholfen. Ich hatte mächtig Angst, sobald mich auch nur ein Spritzer traf, war ich weg. Voll die Memme hat Mama immer gesagt, sie hat sich ja auch keine nassen Füsse geholt. Nein, sie stand ja im Trockenen und hat wild fotografiert. Witzig, sehr witzig :-((




Oft sind wir an den Rhein gefahren, dort waren so super große Wiesen, multomenge Hunde, und viel Wasser :-) Schwimmen, das konnte ich sehr schnell, auch habe ich gelernt, dass Wasser mir nichts tut. Selbst das duschen zu Hause war kein Problem mehr. Habe sogar in der Dusche geschlafen :-))




Ich habe mich im Laufe der Zeit zu einem tollen Hund entwickelt, sagen auch meine Leute!!!  Die Liebe zu Danah wurde von Tag zu Tag größer,




sie war sehr geduldig mit mir und hat mir sehr viel beigebracht. Doch es kam der Tag, da sollte sich etwas Grundlegendes in meinem Leben ändern.

Das Ding hieß Kira :-)))



 

acht Wochen alt, Boxer Schäferhund, und sooooo süß!!!!!

Nein, nicht unser Welpe, obwohl... könnte schon passen :-))) Nein, es war Jack`s Welpe.

Mama hat den Vermittlungszettel in Bielefeld beim Tierarzt entdeckt und sofort gedacht:

DAS wäre was!!!

Sofort Jack`s Mama abgerufen und schwups, drei Wochen später war sie da. Wir natürlich sofor hin, mit der ganzen Meute. Ich war damals erst ein halbes Jahr alt, vollkommen aus dem Häuschen und kaum zu bremsen. Ich wollte nur spielen, schmusen, spielen und noch mal schmusen. Bin auf dem Bauch zu ihr gerobbt, damit ich nicht so groß bin.Geschickt bin ich gewesen, hat super geklappt :-))

Jack war anfangs voll genervt von dem Bünsel, meine Güte was war die quirlig, muss der Boxer in ihr sein. Sie ist übrigens heute noch so, mit fast sechs Jahren :-))

Tja, nun waren wir also zu fünft unterwegs, tolle Truppe sag ich euch. Ihr fragt euch vielleicht, was der kleine schwarze Hund macht? Na was schon, knurren und buddeln!!!

Dieser Seitensprung mit Kira hat meiner Liebe zu Danah keinen Abbruch gatan. Wir waren immernoch das absolute Dreamteam.




Das Einzige, was man mir vielleicht unterstellen konnte, war, ich wurde mit der Zeit, na sagen wir, etwas kerniger...




Danah hatte schon wesentlich mehr mit mir zu tun als noch vor einem halben Jahr, das muss ich ehrlich zu geben. Den kleinen schwarzen Hund habe ich schon lange nicht mehr für voll genommen.




Meinen Knochen habe ich nur noch meinen Menschen gegeben...

Meine Leute haben die Entwicklung mit Argusaugen beobachtet, und sind schließlich, nach Überdenken ihrer Erziehungsmethoden und vielen Überlegungen gemeinsam mit dem Tierarzt, zu dem Schluß gekommen: Kastration. Schluss mit Lustig.

War eigentlich nie geplant, da die Mädels kastriert waren und ich mich im Grunde genommen recht positiv entwickelt habe. Bis ich etwa anderthalb Jahre alt war.




Tja, das waren noch Zeiten, als ganzer Mann!!!

Nun gibt es Menchen, die sagen, Kastration hemmt das Agressionspotential. Andere sagen, es hat nur etwas mit den Hormonen zu tun, andere wiederum sagen, entweder du hast einen gut sozialisierten Hund oder nicht. Die Hunde werden dick und träge...

Ich weiß nicht was die in der Tierarztpraxis mit mir gemacht haben, ich weiß nur eins: geholfen hat es nicht !!! Im Gegenteil !!! Wären wir doch bloß zu unserem Doc gegangen, aber aus Erfahrung wird man bekanntlich klug. Leider zu spät...

Mama hat oft gesagt, mit Aufwachen aus der Narkose hatten wir einen anderen Hund. Papa hat oft gesagt: definiere "anders".

Einfacher gesagt als erklärt, aber irgendwie musste ich ihr Recht geben. Ich war schon manchmal extrem seltsam. Ich wusste nur nicht so genau warum :-(

Alles das, was meine Leute etwas "entschärfen" wollten, schlug irgendwie ins Gegenteil um.

Ich entwickelte einen unglaublich starken Schutztrieb, musste doch schließlich aufpassen. Spazieren gehen alleine mit Mama oder Papa aber mit den Mädels und mir war irgendwann nicht mehr möglich. Sobald ein anderer Hund, und sei es auch nur auf der anderen Straßenseite, kam, fühlte ich mich sofort bedroht. Mama sagte irgendwann, ok, das ist ja eine Katastophe mit drei Hunden,  jetzt ist Einzeltraining angesagt.

Gesagt, getan, Mama und ich zusammen auf Wanderschaft. Die Mädels haben zwar ein bisschen komisch geschaut, war mir aber egal. Ich fands total Klasse.

Bis zur ersten Ampel ging alles gut. Dann kam, wie sollte es auch anders sein, ein fremder Hund. Ich wie ein Blitz hinten runter, vorne hoch, und los...gebrüllt wie ein Löwe...

Plan ohne Mama gemacht, ein kräftiger Ruck an der Leine, ein energisches "Nein", und ups, da waren sie wieder, die Regeln. Ich habe es dann vorgezogen doch recht gesittet bei grün die Straße zu überqueren, natürlich nicht ohne diesem Rüden auf gleicher Höhe zu zeigen, dass er ein A... ist. Zweiter Ruck, zweites "Nein" diesmal nur wesentlich strenger. Oh je, das sollte ein Spaziergang werden :-( War nicht lustig, glaubt mir.

Es hat schon ein paar Tage gedauert, bis ich die neuen Regeln von Mama geschluckt habe, bin schon ein Sturkopf :-)) Sie aber auch!!! Und Danah hat auch immer noch gewonnen wenn wir "gekämpft" haben :-)) ...als ob sie lachen würde.




Nur der kleine schwarze Hund, der machte mir Sorgen...

Es sollte der Tag kommen, an dem unser aller doch recht inniges Familienverhältnis auf eine harte Probe gestellt würde.

Und er kam...

Ich weiß es noch wie heute, Mama hatte gekocht. Beinscheibe, mmmmhhhh :-)

Sie hat oft für uns gekocht, aber Beinscheibe war das Highlight, das mochten Danah und ich am liebsten. Der kleine schwarze Hund mochte lieber Mäuse...

Wir alle also mit in der Küche, haben gewartet und gewartet und gewartet. Endlich, da war der Startschuss, jetzt ging es endlich los.

Eine Regel von Mama: "Sitz" machen, erst Danah, dann Laura, dann ich, immer schön der Reihe nach. Schön langsam und gesittet das "Lecker" nehmen. War immer so, eigentlich selbstverständlich. Keiner von uns war Futter neidisch, warum auch, war ja immer genug da.

Ich weiß nicht welcher Teufel mich an diesem Tag geritten hat, aber ich glaube ich habe den größten Bock des Jahrhunderts geschossen. Ich habe, plötzlich und für alle unerwartet, den Knochen wieder aus gespuckt und dafür Laura genommen. Nicht im "Sitz" und erst recht nicht langsam. Blitzschnell habe ich zu gebissen, mitten ins Gesicht.

Reflexartig habe ich angefangen mit dem Kopf zu schütteln, dann spürte ich nur noch einen Hieb in der Seite und einen Tritt ins Hinterteil. Meine Güte, was hat Mama gebrüllt. Dann hat sie hat mich aus der Küche gescheucht, der kleine schwarze Hund lag wimmernd am Boden.

Ich habe nur noch Schutz bei Danah gesucht, ein Plan, den ich ohne Mama gemacht habe. Sie hat mich in den Garten verbannt, hatte wohl Angst, dass ich Danah auch etwas tue, Mama war total geschockt. Etwas später hörte ich das Auto weg fahren.

Sie war  mit dem kleinen schwarzen Hund beim Tierarzt. Der konnte nicht viel machen. Ich habe sie so blöd im Gesicht getroffen, dass nur zwei Stellen von fünf wenigstens geklammert werden konnten. Sah nicht schön aus, ich hatte irgendwie Mitleid.

Nun kam der Moment, wo ich ja wieder rein durfte. Papa war inzwischen auch zu Hause, ich freute mich natürlich riesig über ihn. Die Begrüßung seinerseits fiel verständlicherweise etwas kühl aus. Ich zog es vor, mich zu Danah ins Körbchen zu legen, und erst mal abzuwarten.




Sie völlig entspannt, ich doch etwas unsicher...aber Platz ist in der kleinsten Hütte!!!

Bald aber musste ich feststellen, dass Danah ihr Verhalten mir gegenüber stark änderte. Ich kann gar keine konkreten Beispiele nennen, es waren viele Kleinigkeiten, die gesamt gesehen ein Bild ergaben.

Wenn ich zu ihr ins Körbchen wollte, (Bett war für mich schon lange tabu) stand sie auf und ging. Wenn unsere Leute nach Hause kamen, blieb sie liegen, kam nicht mit zur Tür. Wenn es Futter gab, kam sie erst in die Küche, wenn ich fertig war. Seltsam, sie stellte sich immer zwischen den kleinen schwarzen Hund und mich. Nicht dass sie knurren würde oder so etwas, nein, sie stellte sich nur so, als ob sie beschützen wollte. Beim spazieren gehen war sie immer in der Nähe, beobachtete alles genau. Obwohl unsere Leute alles versucht haben die Situation in den Griff zu bekommen, im Alltag zog Danah sich richtig zurück, auch spielen wollte sie nicht mehr so gern mit mir :-(((

Es kam der Tag, da besuchte uns ein so genannter "Hundeflüsterer". Ein toller Mann, freundlich, aber mit einer Ausstrahlung... mannohmannohmann...

Er kam zu uns nach Hause, weil er sich unsere Meute mal ansehen wollte, wie wir denn hier so leben. Dann gingen wir gemeinsam spazieren, am Rhein. Mama und Papa sollten alles so machen wie immer. Haben sie, ich aber auch :-))

Loch im Kopf, Loch unter dem Kinn, als wollte ich sie regelrecht knacken. Sah nicht schön aus, der Tierarztbesuch folgte.

Ich weiß nicht ob es an dieser überheblichen Ignoranz dieses kleinen schwarzen Hundes lag, oder an ihrer mit mir vergleichbar geringen Größe, oder an Eifersuchtsanfällen die mich überkamen, weil sie ständig bei Danah war. Ich wusste nur eins: Ich hasste diesen kleinen schwarzen Hund, und ich liebte diesen dicken braunen Hund!!!!!!!

Danah habe ich nie etwas getan, auch meine Leute konnten sich immer auf mich verlassen, doch im Laufe der nächsten Wochen habe ich diesem kleinen schwarzen Hund immer öfter gezeigt, dass sie unerwünscht war. Ich muss leider gestehen, ich konnte sie vor Augen nicht mehr sehen. Ich bekam schon Tobsuchtsanfälle wenn sie nur durch die Wohnung lief, ganz zu Schweigen von meinen Gelüsten wenn sie zu nah an meinem Körbchen vorbei ging. Dann hatte ich keine Zeit mehr zu warnen, nein, ich schoß blitzschnell auf sie zu und vermöbelte sie. Mamas Nerven lagen blank, Papa traf die Entscheidung.

Hört sich jetzt gemein an, ist auch mit Sicherheit keine Schuldzuweisung, aber Papa war schon der konsequentere in der Familie.

Es sollte zu meinem Besten sein, denn es war ersichtlich, dass ich mich nie als Dritthund in die Gemeinschaft einfügen würde, ebenso wenig wie dieser kleine schwarze Hund. Unglücklicherweise war sie zuerst da.

Unterworfen hat sie sich nie, aber auch nicht mehr geknurrt. Sie hatte nur noch Angst.




Nach langen Diskussionen, auch mit dem Hundetrainer, und vielen Tränen kamen unsere Leute zu dem Entschluss, Merlin bekommt ein neues zu Hause. Einzelhund sollte ich werden.

Aber eines war klar, niemals nie ins Tierheim. Großer schwarzer Hund, unverträglich mit kleinen Hunden, Jagdtrieb, starker Stutztrieb, Futter neidisch, nicht ganz einfach im Umgang mit fremden Menschen. Welche Chance hätte ich da gehabt?????

Irgendwie spürte ich, dass etwas anders war als sonst. Papa war sehr still und Mama weinte viel. Danah hatte auch irgendwie einen anderen Gesichtsausdruck, wenn wir dann mal zusammen lagen...




... wohl war ihr glaube ich nicht so wirklich.

Am kommenden Wochenende fuhren Mama, Papa und ich mit dem Auto weg. Ich wunderte mich schon, wir drei alleine? Und was machte mein Körbchen im Auto?? Und was sollten meine Näpfe da???

Es dauerte eine ganze Weile bis wir da waren, aber irgendwie kannte ich diese Gegend...

Als das Auto anhielt, wusste ich wo ich war, das war "das Haus der Regeln". Hier hatte ich doch meine Hundeschule gemacht. Freute mich riesig über diesen Mann :-)))

Dort gab es auch eine Hundepension. Jetzt wußte ich auch, warum mein Körbchen und meine Näpfe dabei waren. Sollten wir etwa hier bleiben??? Sah ganz so aus. Wir gingen durch die große Trainingshalle, in der ich immer meine Übungen gemacht hatte. Dort war eine Türe, dahinter waren kleine Zimmer mit Gittern. Zwinger nannten die das. Das konnte doch nur ein Scherz sein, und warum weinte Mama????

Irgendwie kam mir das hier spanisch vor, aber ich hatte Vertrauen zu meinen Leuten. Es würde wohl alles gut werden. Wo war nur meine Danah??? Ich hatte Angst...

Der Mann nahm Mama die Leine ab, machte sie von meinem Halsband ab, und schloß die Tür von außen zu. Ich war allein, allein mit meinem Körbchen und meinen Näpfen. Wenigstens war der Fussboden warm, die würden schon wieder kommen...

Der Mann kam wieder, aber allein. Er brachte mir Futter und Wasser, ich versuchte an ihm vorbei zu kommen, irdendwo musste doch Mama und Papa sein. Ehe ich dazu kam, war die Tür schon wieder zu. Na ja, ich hatte Vertrauen zu meinen Leuten, sie würden mich gleich schon wieder abholen. Hunger hatte ich keinen, also frass ich auch nichts. Bald schlief ich ein, die Nacht war ruhig, bis auf ein paar Hunde die bellten. Waren wohl auch Gäste hier.

Am nächsten Morgen wurde ich wach, als die Zwingertüren aufgesperrt wurden. Der Mann kam zu mir und sagte, na Junge, keinen Hunger gehabt. Blöde Frage, war der Napf doch noch voll. Langsam wurde ich etwas ungeduldig, wo waren meine Leute? Dieser Mann versuchte mich dann auch noch anzuleinen, wollte wohl mit mir spazieren gehen. Böser Fehler, ich habe ihm erst mal gezeigt, was ich davon halte. Das war dann mein Fehler, denn er hat mir dann gezeigt, was er davon hält. War nicht schön...

Seit diesem Tag mochte ich diesen Mann nicht mehr. Nur so viel, seit diesem besagten Tag knurrte ich.

Ein paar Tage ging das so, habe kaum gefressen, lag nur so da rum, habe gehört, dass Mama jeden Tag angerufen hat, und mich grüßen ließ. Toll, jetzt wusste ich, ich sollte noch eine Weile bleiben.

Es kam der Tag, da ging morgens der Zwinger auf, und es lachte mich eine junge Frau an. Ich war etwas verwirrt, wo war dieser Mann. Na ja, vermisst habe ich ihn nicht, die Frau war mir schon lieber. Sie war sehr lieb zu mir, hat sich zu mir in den Zwinger gehockt und ganz lieb mit mir geredet. Fast so lieb wie Mama :-))

Sie hieß Christina und war Hundepflegerin bei diesem Mann. Sollte später, nach Danah und Mama, meine dritte Traumfrau werden, aber dazu später mehr :-))

Christina gab sich sehr viel Mühe mit mir, sie kümmerte sich ganz toll um mich. Sie ging mehrmals täglich mit mir spazieren, gab mir Futter, was ich endlich auch gefressen habe, und sie hat immer soooo schön mit mir gespielt. Jede freie Minute die sie hatte durfte ich dabei sein. Das war toll. So ganz langsam aber sicher taute ich auf, ja, ich fühlte mich sogar recht wohl. Akzeptierte auch bald meinen Zwinger, ich wusste ja wo für. Für Christina!!!

Mama und Papa habe ich fast vergessen, war wohl besser so.

Eines Tages kam Christina in den Zwinger und leinte mich wie gewohnt an. Ich freute mich riesig auf unseren Spaziergang. Gerade wollte ich Richtung Ausgang ziehen, da sagte sie, hey Junge, hier lang...

Sie führte mich raus auf die große Trainingswiese und leinte mich wieder ab. Was sollte das??? Dort standen eine fremde Frau und ein fremder Mann, und die guckten so komisch...

Die Frau lockte mich, rief meinen Namen, ich war etwas unsicher, hatte ich doch schon einige Zeit kein fremdes Gesicht mehr gesehen. Und woher kannte sie mich??? Die Frau war sehr freundlich zu mir, ich mochte sie auf Anhieb. Sie fing an mit mir zu spielen, sie hatte Leckerchen dabei :-)))

Der Mann war mich unheimlich, ich dachte, bell ihn erst mal an, und halte ihn dir fern. Es gab, ihr erinnert euch vielleicht, einen Tag in meinem Leben, der änderte mein Verhältnis zu Männern erheblich. Ich glaube ich hatte Angst.

Christina sagte, sie sollten mir bitte Zeit geben, mich an sie zu gewöhnen. Ein guter Rat, ich war schon ein bisschen nervös, das merkte wohl auch Christina. Es dauerte eine Weile bis ich den fremden Mann an mich heran ließ. Irgendwann stand er neben mir und ließ seine Hand baumeln. Oh je, da war Fleischwurst drin :-)))

Ich war hin und her gerissen, sollte ich es riskieren? Der Mann schaute mich nicht an, er stand einfach nur da und hielt mir die Wurst entgegen. Ich nahm all meinen Mut zusammen, nahm die Wurst und rannte in die Halle zu Christina. Plötzlich hatte ich so einen Geruch in der Nase, den kannte ich, der war mir irgendwie vertraut. Ich lief kreuz und quer durch die Halle und versuchte, den Geruch zu deuten. Ich war total aufgeregt, es roch nach Mama und Papa. Das konnte doch nicht sein!!!!

Nein, ich musste mich geirrt haben, da war keiner. Nur diese Leute, die mit mir spielen wollten. Ich hörte wie diese Frau zu Christina sagte: ja, wir möchten Merlin ein zu Hause geben. Wir kommen noch ein paar Mal zum spazieren gehen und spielen, und wenn wir alle bereit sind, dann kommt er mit uns nach Hause.

Zu Hause, das hörte sich gut an. Ich hatte mich zwar schon gut eingelebt, hatte auch alles was ein Hund braucht, Dank Christina, aber ein richtiges zu Hause, so wie früher bei Mama und Papa, das wäre toll !!!

Die Frau und der Mann kamen nun öfters, eigentlich jeden Tag :-)))) Die Frau mochte ich ja vom ersten Tag an, aber mit dem Mann wurde ich nur langsam warm. Es wurde von Mal zu Mal zwar besser, aber es war halt ein Mann. Er war sehr nett zu mir, gab sich wirklich alle Mühe, aber ich hatte immernoch ein bisschen Angst.

Dann kam der Tag, da holte mich nicht Christina aus dem Zwinger, sondern die Frau. Der Mann war auch dabei, er nahm mein Körbchen und meine Näpfe, und wir gingen gemeinsam in die Halle. Was nun? Ich war total aus dem Häuschen, diese "Sachenpackerei" kannte ich, war heute DER Tag???

Plötzlich hatte ich wieder diesen Geruch in der Nase, diesen Geruch von Mama. Nein, das konnte nicht sein, also lief ich ohne lang zu überlegen raus auf die Wiese zu der Frau und wir spielten. War toll, auch der Mann spielte mit, er konnte mich mitlerweile auch anfassen und räubern, habe ich sogar genossen!!! Hatte Vertrauen zu beiden!!!

Ich rannte also so über die Wiese, freute mich des Lebens, nie ohne Christina im Auge zu behalten, war sie doch meine neue Mama, oder??? Ich sah im Augenwinkel zwei Personen auf die Wiese kommen, drehte mich kurz um, schaute sie an, lief aber weiter. Der Frisbee wartete schließlich :-)))

Ich erstarrte, drehte mich wieder langsam um, das konnte jetzt nicht sein...

Da stand eine Frau und ein Mann, nicht fremd, nein, es waren...

Mama und Papa!!!!! Ich konnte es kaum glauben. Ich habe nur noch geschrién und bin auf Mama zugelaufen. Sie hat sich auf die Erde gekniet, weiser Entschluss, denn hätte sie sich gehockt, ich hätte sie um geworfen:-))) Sie hat so geweint, aber diesmal vor Freude!!!!!

Ich habe es gewußt, meine Nase hat mich die ganzen Male nicht getäuscht, sie war doch jedes Mal hier, wenn ich Besuch hatte. Christina hat mir dann erklärt, dass sich Mama und Papa nur versteckt hätten, damit es für mich nicht so schwer ist.

Hat funktioniert, denn ich muss zugeben, ich habe mich zwar riesig gefreut meine Leute wieder zu sehen, aber ich habe mich schon in der Zeit wo ich hier bei Christina war, etwas distanziert. Und die neuen Leute, ja, das waren jetzt für mich meine neuen Leute, denn Mama und Papa hat man nur einmal !!!

Gut so, sagte Mama, dann machen wir jetzt den Schutzvertrag. Wir also alle in Christinas Bistro und Kaffee getrunken. Toll, für mich gabs wieder nur Wasser :-)))

Voraussetzung für die Vermittlung war: Niemals ins Tierheim!!! Das war klar.

Ich glaube Mama, Papa und meine neuen Leute mochten sich sehr. Sie hatten viel Spass an diesem Nachmittag und ich schmuste mit der Frau. Es war für Mama und Papa schön zu sehen, dass ich mich mit den zweien angefreundet hatte, machte die Sache ein bisschen leichter. Hörte sich auch verdammt gut an was mich da erwartete. Großes Haus mit Garten, ländlich gelegen im Münsterland, ich würde dort als Einzelhund leben, die zwei waren sehr verständnisvoll und nahmen Rücksicht auf meine Situation.

Mama und Papa erzählten auch eine Menge von mir und waren sehr ehrlich, die zwei mussten ja schließlich wissen, was auf sie zukommt. War mir ein bisschen peinlich :-)) Mama nannte mich "kleiner Rüpel", na ja, war bestimmt nicht so gemeint!!!

Nach drei Stunden etwa war alles unter Dach und Fach, nur mit konnte ich noch nicht. Es war kurz vor Weihnachten und die zwei hatten eine große Weihnachtsfeier geplant. Das wollten sie mir dann doch nicht an tun, also war ausgemacht, dass sie mich am 28.12. holen. Gute Idee, sollte ich doch erst mal Ruhe im neuen zu Hause haben!!!

Tatsächlich, am 28.12. standen die zwei vor mir, ich dachte, ok, wir gehen spielen. Nein, sie packten meine restlichen Sachen ein und gingen mit mir zum Auto. Endlich, wurde aber auch Zeit, es ging los!!!!!

Etwa eine halbe Stunde waren wir unterwegs, dann war es geschafft. Wir gingen in dieses wirklich tolle Haus, dort stand im riesigen Eingangsbereich unter der Treppe schon mein Körbchen und zwei Näpfe. Spielzeug war mehr als genug da, Halsband und Leine hatte ich ja mit gebracht. Wir sind dann direkt in den Garten gegangen, grooooß sage ich euch, und wunderschön... durfte dort erst mal Pipi machen :-)))

Die Nacht war doch etwas unruhig und kurz :-)) Die zwei hatten schon einen anderen Tagesablauf, als ich ihn kannte, aber egal, ich wollte ja alles kennen lernen. Doch bitte nicht alles am ersten Tag :(((

Ich hätte mir gewünscht, dass wir einen ruhigen Tag haben, nur mit meinen Menschen, doch das sollte ein Wunsch bleiben. Wir stiegen ins Auto und machten "Vorstellungsbesuche". Toll, ich dachte ich könnte die Erlebnisse der letzten Tage erst mal verarbeiten, denkste!!! Mir lagen die Nerven schon etwas blank. Erst von Mama und Papa weg, dann die Erlebnisse in der Hundepension und jetzt... Weltreise zum Familientreffen!!! Warum hörten die zwei nicht auf die gut gemeinten Ratschläge von Christina, Mama und Papa???

Nun ja, ich ließ die Geschichte einfach über mich ergehen, und war froh, als wir am Abend wieder zu Hause waren. Dort wollte ich nur noch schlafen, ich war total fertig. Aus der Traum, denn Familie hatten wir durch, jetzt kamen die Freunde! Einer nach dem anderen kam, und wollte den Hund sehen, hätte das nicht noch Zeit gehabt??? Anscheinend nicht.

Ich verkroch mich in mein Körbchen und wollte nur noch meine Ruhe.

Die zweite Nacht war noch unruhiger als die erste Nacht, aber genauso schnell vorbei. Einige Freunde von den zweien waren über Nacht geblieben. Massenansammlung in der Küche zum Frühstück. DAS ging gar nicht, ich war richtig verängstigt, wollte nur noch weg hier!!! Aber wohin??? Wo war das versprochene Verständnis von meinen neuen Leuten????? Wussten sie, was sie mir hier antaten????????

Ein fremder Mann kam zu mir, wollte mich streicheln, das hatte mir gerade noch gefehlt. Ich weiß gar nicht so genau was dann genau passierte, und vor allem warum. Ich weiß nur noch, dass er sich über mich beugte und ich ihn ...

Ja, ich habe es getan. Ich habe ihn gebissen, mitten ins Gesicht :-((( Da war sie wieder, meine Männerfobie. Jetzt hatte ich endgültig den Respekt vorm Menschen verloren.

Meine neuen Leute waren total entsetzt, ich ebenso, aber ich wusste mir einfach nicht anders zu helfen. Meine Nerven lagen absolut blank...ich fühlte mich wie eine tickende Zeitbombe!!!

Sie haben mich dann in ein Zimmer getan und die Türe geschlossen. Später hörte ich wie der Mann telefonierte, mit Mama. Er sagte, entweder du holst den Hund sofort ab, oder ich bringe ihn ins Tierheim.

Draußen war es schon dunkel, es musste also schon Abend sein. Sie würde bestimmt nicht kommen und mir helfen...nicht von so weit her...nicht einen Tag vor Sylvester... Oder?????

Sie kam... mit Papa. Man habe ich mich gefreut. Ich war total fertig, aber ich habe mich gefreut.

Mama und Papa haben mich mit genommen, nach Hause. Ich wusste, dass sie irgendwann kommen würden und mich wieder mit nach Hause nehmen!!!

Ich erinnere mich noch genau, es war bitter kalt draußen. Glatteis, Schneesturm und verdammt schlechte Sicht. Papa musste sehr vorsichtig fahren, deshalb waren wir eine halbe Ewigkeit unterwegs. Ich zitterte am ganzen Körper, so angespannt war ich. Meine Nerven lagen mehr als blank...

Ich war sehr unsicher als wir endlich da waren, war ich doch schon lange nicht mehr hier gewesen. Wir sind erst mal in den Garten gegangen, Pipi machen. Dann ging Mama mit mir ins Gästezimmer in der oberen Etage des Hauses. Papa ging unten in die Wohnung. Seltsam, aber ich war nicht wirklich in der Verfassung über die Gründe nach zu denken.

Mama holte noch etwas Futter und frisches Wasser, und legte sich dann ins Bett. Ich war hin und her gerissen, durfte ich mit???

Ja, ich durfte :-)))  Erleichtert grunzend sackte ich in mich zusammen, an Mamas Seite unter der Decke, endlich war ich wieder zu Hause, jetzt würde alles gut werden. Mama weinte, warum nur???

Ich ahnte in dieser Nacht noch nicht, dass das die letzte Nacht meines Lebens war....




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                                                  Spruch des Tages:

                                 Du musst schneller sein als dein Hund,

                                 wenn Du ihm etwas beibringen willst!!!

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